Eine Foto-Safari der besonderen Art habe ich Montag Abend gemacht. Und es ist wirklich von Vorteil, wenn man Taxler und/oder Bauamts-Mitarbeiter kennt…
So konnte ich die Puffs unserer Stadt abklappern.
Warum das denn?!
Weil ich für Band 6 ein Foto von der Außenfassade eines Bordells brauche.
Es sollte möglichst ein Backsteinbau sein. Und natürlich mit irgendwas Rotem in den Fenstern. Und: möglichst heruntergekommen aussehen.

So richtig von Erfolg gekrönt war das Projekt nicht.

 

In unserer Stadt gibt es kaum Backstein-Häuser. Das war mir vorher gar nicht bewusst. Und Puffs mit Backstein-Fassade schon gar nicht!
Tatsächlich ist das einzige Backstein-Gebäude mit roter Beleuchtung ein ehemaliges Postamt, und jetzt eine Klinik.

 

 

 

Das bekannteste Puff unserer Stadt hat zwar eine Menge Rot, sieht aber nicht heruntergekommen aus, sondern eher wie etwas, das man an der Küste „Abendfahrt in See“ nennt. Und der Eingang ist auch nicht düster und abweisend wie im Roman, sondern da stehen sie Schlange, und es ist richtig was los. Erinnert fast an einen Kino-Eingang.

Ein paar richtig traurige, öde Etablissements und Buden waren auch zu sehen. Aber die hatten leider erst recht keine Backstein-Fassade.

So ein bisschen befremdlich wirkten wir auf die Angestellten der Puffs wahrscheinlich schon… Bei einem kam gerade ein Mädchen zur Arbeit, als wir vor dem Haus parkten. Sie grüßte uns freundlich und ging rein. Das war’s. Bei einem anderen Etablissement ähnliches, aber ein sehr misstrauischer Blick… Ist ja auch zu verstehen: Passiert sicher nicht so oft, dass jemand rund ums Haus schleicht und alles fotografiert.

Fazit:
Die fotografische Ausbeute war nicht so dolle. Aber eine lustige „Besichtigungstour“ war es allemal.