Amnesty International hat dieser Tage seinen Report 2016/17 veröffentlicht und einleitend festgestellt, dass die Welt im Jahr 2016 düsterer, unsicherer und instabiler geworden ist.

Ich habe mir den Report genauer angesehen und muss schlucken: Er ist eine beklemmende Aufzählung aller nur denkbarer Ungeheuerlicheiten! Man kann kaum glauben, dass von unserem Planeten die Rede ist! — Beziehungsweise habe ich fast das – beängstigende – Gefühl, in meinen Roman katapultiert worden zu sein…

Eine Sprache des Hasses durchzieht weite Teile Europas und der USA, sagt AI: Fremdenfeindlichkeit, Frauenhass, Populismus! Dabei ist Donald Trumps giftspritzende Wahlkampf-Rhetorik eigentlich nur ein besonders krasses Beispiel für den globalen Trend hin zu übelwollender Politik, die das Trennende über das Verbindende stellt.

„In der ganzen Welt setzten Anführer und Politiker beim Kampf um die Macht auf das Fördern von Angst und Zwist, indem sie ihren Wählern den „bösen Anderen“ vor Augen halten, der ihnen – real oder eingebildet – schaden will!“ ( „Across the world, leaders and politicians wagered their future power on narratives of fear and disunity, pinning blame on the “other” for the real or manufactured grievances of the electorate.“)

Wohin das führt? — Zur Aushöhlung der Demokratie:
Nicht nur in der Türkei, sondern sogar innerhalb der EU, – Polen, Ungarn, Rumänien – wird fleißig an der Aufweichung der Gewaltenteilung gearbeitet.

„Anschuldigungen, Verängstigung und das Anprangern von Sündenböcken — das sind die Methoden derer, die sich die Macht nehmen oder erhalten wollen,und zwar um nahezu jeden Preis“ („…blame, fear and scapegoating, propagated by those who sought to take or cling on to power at almost any cost.“)

Weltweiter Terrorismus und gigantische Flüchtlingsströme spielen dieser Entwicklung noch in die Hände, begleitet von humanitären Katastrophen wie z.B. Hungersnöte:
Während wir uns um immer ausgefeiltere Methoden und Strategien gegen Fettsucht bemühen, gibt es Länder wie Südsudan, Somalia, Nigeria, Jemen, oder, in Asien, Myanmar, Nordkorea, wo die Menschen so wenig zu essen haben, dass sie sterben! (Es gibt sogar Gerüchte über Kannibalismus!)

AI weist darauf hin, dass wir auf dem besten Weg zu Überwachungsstaaten sind: Ausgerechnet Barack Obama hinterlässt ein Erbe, das viele, viele Verletzungen der Menschenrechte beinhaltet, nicht zuletzt durch die Ausweitung geheimer Dronen-Angriffe durch die CIA und die Entwicklung einer gigantischen Massen-Überwachungs-Maschine, wie sie der Whistleblower Edward Snowden enthüllt hat.

All diese fatalen Tendenzen gefährden die internationalen Beziehungen. Donald Trumps Äußerungen deuteten bereits in seinem Wahlkampf auf eine Politik hin, die multilaterale Zusammenarbeit drastisch herunterfahren und uns in eine neue Ära führen wird, die von größerer Instabilität und gegenseitigem Misstrauen geprägt sein wird.

Am Ende der Schauer-Spirale stehen Kriege und widerliche Menschen-Abschlachterei:
im Süd-Sudan, Jemen, inklusive militärischer Angriffe auf die eigene Bevölkerung , in Syrien, und wo-nicht-noch-alles!

„Sudan’s President Omar al-Bashir roamed the continent freely and with impunity while his government dropped chemical weapons on its own people in Darfur.“

Gesellschaft, Umwelt, Wohlstand, Gesundheit, Schutz und Sicherheit, Menschenrechte… scheint alles immer schlechter zu werden!

Worauf läuft das alles hinaus? Nimmt der Bericht von Amnesty International die Szenerie von „Parallelwelt 520“ vorweg?
Es wäre besser, wenn wir das verhindern würden!